Osteopathie

Was ist Osteopathie?

Die Osteopathie ist eine vollwertige medizinische Disziplin, in der die manuelle diagnostische und therapeutische Vorgehensweise bei Funktionsstörungen im Mittelpunkt steht. Ziel der Osteopathie ist die Wiederherstellung der körperlichen Funktionsfähigkeit durch die manuelle Beseitigung von Blockaden bzw. Bewegungsverlusten egal welchen Gewebes.

Quelle: International Academy of Osteopathie - www.osteopathie.eu

Prinzipien der Osteopathie

Die Osteopathie gründet auf drei Prinzipien:

Die Wechselwirkung zwischen Struktur und Funktion

Die Osteopathie unterscheidet zwischen Körperstrukturen und Körperfunktionen. Diese beeinflussen sich gegenseitig und müssen daher stets gemeinsam betrachtet werden. So kann eine willkürliche Veränderung der Funktion (z. B. durch Fehlbelastung) die Struktur verändern (z. B. Kalkeinlagerungen bilden), während eine Veränderung der Körperstrukturen (z. B. durch einen Unfall) die Funktion beeinträchtigt.

Holismus (Der Körper als eine biologische Einheit)

Alle Strukturen und alle Funktionen sind untrennbar miteinander verbunden - der Körper bildet eine Einheit. Darüber hinaus bezieht die Osteopathie in diese Einheit neben Bewegungsapparat und inneren Organen auch die Psyche mit ein.

Zur Osteopathie gehören deshalb immer die ganzheitliche Befunderhebung und Behandlung des

  • Viszeralen Systems (Behandlung der Organe und deren Verbindungen)
  • Parietalen Systems (Behandlung des Bewegungsapparates)
  • Craniosacralen Systems (Behandlung des Schädels, Kreuzbeins und deren Verbindungen)

Der Körper besitzt selbstregulierende Mechanismen

Der Körper hat die natürliche Eigenschaft, sich selbst zu regulieren, zu heilen und gesund zu erhalten. Der Osteopath ist darum bemüht, diese oft gestörten Selbstheilungskräfte wieder zu aktivieren und dadurch eine ganz natürliche Heilung zu erreichen. Dabei werden in der Osteopathie weder Medikamente noch Hilfsmittel verwendet.

Quelle: Textinhalte International Academy of Osteopathie - www.osteopathie.eu

Behandlungsdauer und Kosten

Die osteopathische Erstvorstellung dauert durch die ausführliche Befunderhebung und Behandlung ca. 50 Minuten. Die Behandlung wird über die Gebührenverordnung für Heilpraktiker (GeBüH) abgerechnet und richtet sich daher nach dem individuellen Aufwand. Jedoch können Sie mit Kosten zwischen zwischen 90 und 110 € rechnen. Bei Untersuchungen und Behandlungen von Kindern wird die Behandlung mit einer halben Stunde geplant und kostet nach GeBüH zwischen 50-70 €.

Jede weitere Behandlung kann bei medizinischer Notwendigkeit ca. 25 oder 50 Minuten dauern.

Einige private Kassen und Zusatzversicherer übernehmen die Kosten ganz oder anteilig. Erkundigen Sie sich daher vor Behandlungsbeginn bei Ihrem Versicherer.

Ab 01.01.2012 haben auch gesetzliche Krankenversicherungen unter bestimmten Voraussetzungen die Osteopathie in ihrem Leistungsangebot aufgenommen. Bitte informieren Sie  sich vor Behandlungsbeginn, ob sich Ihre Krankenkasse an der Behandlung beteiligt. Alle physiotherapeutischen Behandlungen erhalten Sie natürlich wie gewohnt mit einer Verordnung vom Arzt.

Die zur Abrechnung erforderlichen Zulassungen und Verbandszugehörigkeiten liegen selbstverständlich vor. Auch im Rahmen der Heilpraktikerzulassung ist es möglich osteopathische Behandlungen unabhängig von einer Verordnung zu erhalten.

Mögliche Anwendungsgebiete der Osteopathie

Innere Medizin

  • Zwerchfellbruch (Hernien)
  • Refluxerkrankungen
  • chronische Magenschleimhautentzündung
  • unklare Bauchschmerzen
  • chronische Darmerkrankungen
  • Verstopfungen / Durchfall / Blähungen
  • Hämorrhoiden, Krampfadern
  • Burn Out und Erschöpfungssyndrome
  • Atemprobleme nach schweren Lungenerkrankungen
  • positiver Einfluss auf Bluthochdruck

Kinderheilkunde

  • KISS-Syndrom
  • Schrei- und Spuckkinder
  • Stillprobleme, Trinkschwäche
  • Schädelasymmetrien, Kopfschiefhaltung
  • Entwicklungsstörungen von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen
  • Säuglingskoliken
  • chronische Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Schlaf- und Konzentrationsstörungen
  • Asthma bronchiale, Chronische Bronchitis
  • Nachsorge nach Operationen
  • akuter Schiefhals (Torticollis)
  • Wirbelsäulenverkrümmung, Skoliosen
  • Kopf- und Rückenschmerz bei Kindern

Orthopädie / Neurologie

  • Rückenschmerzen, Blockierungen
  • Bandscheibenvorfälle
  • Skoliosen
  • Behandlung nach Operationen
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Schulter- Armsyndrome
  • Schleudertrauma
  • Arthrosen (degenerative Gelenkerkrankungen )
  • Schiefhals, Hexenschuss
  • Tennis- und Golferellenbogen
  • Rippenblockierungen
  • alle Nervenengpasssyndrome der Extremitäten
  • Schlaf- und Konzentrationsstörungen
  • Nachbehandlung von Schädel- und Hirntraumata

Zahnmedizin

  • Kiefergelenksblockaden und Bewegungseinschränkungen
  • unklare Zahnschmerzen
  • Zähneknirschen und -pressen
  • Kiefergelenksschmerzen
  • vor Gebissrekonstruktionen
  • Unterstützung und Beschleunigung bei kieferorthopädischen Korrekturen

Chirurgie

  • Behandlung von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen nach allen Operationen
  • Narbenverklebungen
  • Differenzierung funktioneller und struktureller Schäden
  • funktionelle Analyse vor Gelenkersatz

Gynäkologie

  • nach Operationen, Unfällen
  • prämenstruelles Syndrom
  • schmerzhafte Menstruation
  • Ausbleiben der Regel
  • ausbleibende Schwangerschaft
  • Senkung der Beckenorgane
  • Blasenirritation, z.B. Inkontinenz
  • Schmerzen und Schweregefühle im Unterbauch oder in den Beinen
  • Schlaflosigkeit
  • Schmerz beim Geschlechtsverkehr
  • Steissbeinschmerz

Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

  • Tinnitus
  • Ohrengeräusche
  • Schwindel
  • Schluckbeschwerden, Fremdkörpergefühl
  • wiederkehrende Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündung